2021 kam es im US-Bundesstaat Kalifornien zu einem kuriosen Rechtsstreit. Ein Unternehmen verklagte Activision, weil man in der Story-Kampagne von „Infinite Warfare“ Urheberrechtsverletzungen entdeckt haben will. Die Klage war so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass der verantwortliche Anwalt der Klage Activision eine saftige Entschädigung zahlen musste – Grund … er spielte nicht genug Call of Duty !!!
Infinite Warfare war der Call of Duty Ableger von 2016 und spielte ziemlich weit in der Zukunft. Die Story zeichnet sich mit Kampfszenen im Weltall aus und spielt mit der Angst, in den Weiten des Alls verloren zu gehen.
Möglicherweise war das schon zum Release-Zeitpunkt 2016 nicht die brillanteste Idee, doch ein Unternehmen aus den USA ging noch weiter. Brooks Entertainment verklagte Activision-Blizzard, den Konzern hinter Call of Duty, auf Schadensersatz: Man hätte Ideen geklaut.
„Sean Brooks“ als Auslöser für die Anschuldigung

Das klagende Unternehmen und deren Anwalt behaupteten, dass die Hauptfigur von Infinite Warfare, Sean Brooks, auf dem CEO von Brooks Entertainment basieren würde: Shon Brooks.
Zudem seinen Ideen aus zwei Mobile-Games des Unternehmens in Infinite Warfare verwendet worden. Brooks Entertainment hält nach eigener Aussage die Rechte an den Finanz-Mobile-Games „Save One Bank“ und „Stock Picker“.
In der Klageschrift wurden einige Situationen beschrieben, mit denen man Urheberrechtsverletzungen geltend machen wollte.
So beschrieben die Kläger eine gescriptete Kampf-Szene, die in einem „High Fashion Couture“ Shopping-Center stattfand, in der sie eindeutig den CEO „Shon Brooks“ in der Rolle des CoD-Charakters „Sean Brooks“ sahen. Es gab mehrere solcher Vergleiche.
Urteil überraschte insbesondere die Anklage

Die Klage wurde vom Gericht abgeschmettert. Mehr noch: Der Anwalt von Brooks Entertainment wurde angewiesen, Activision-Blizzard für den unnötigen Aufwand zu entschädigen.
In den USA gibt es die Möglichkeit, als Angeklagter einen Antrag auf Sanktionierung des Klägers einzureichen, wenn die Klage unnötig ist und auf zufälligen oder falschen Beweisen beruht (via Kotaku.com).
Kommt dieser Antrag durch, darf der Gegenstand des Verfahrens nicht erneut vor Gericht gebracht werden und Aufwandsentschädigungen sind ebenfalls möglich.
Warum musste der Anwalt bezahlen ?

Die Anklage war zu weit weg von der Wahrheit und es hätte leicht überprüft werden können, ob es zu Urheberrechtsverletzungen kam.
Das Gericht meint, der Anwalt des Klägers hätte Call of Duty: Infinite Warfare mehr spielen sollen, bevor er die sachlich unbegründete Klage eingereicht hat. Zur Prüfung hätten lediglich die ersten 1,5 Stunden absolviert werden müssen.
So ist Sean Brooks gar nicht die Hauptfigur des Spiels, sondern Commander Nick Reyes. Außerdem war die Figur Sean Brooks gar nicht an der Kampf-Szene in dem Shopping-Center beteiligt, wie die Klageschrift behauptet.
Zudem wurde Infinite Warfare von den Klägern als First- und Third-Person-Shooter bezeichnet, obwohl es sich um einen reinen First-Person-Shooter handelt.
Alles in allem sah das Gericht keinen Grund für die Klage und meinte sogar, es handelte sich um eine unnötige Verschwendung von Ressourcen.
Was haktet Ihr von der Entscheidung des Gerichts ? Richtig oder einfach etwas überzogen ? Sagt uns Eure Meinung und lasst einen Kommentar da.
Quelle(n): Kotaku, Dot Esports, ME!NMMO