Man liest ja heute an jeder Ecke etwas über Streaming-TV-Boxen. Apple-TV, Google Nexus Player, Amazon Fire TV und so weiter. Außer Apple-TV haben so ziemlich alle eines gemeinsam: Sie werden via HDMI an den heimischen Fernseher angeschlossen, verbinden sich via WLAN mit dem Internet, basieren auf Android und sind per se so auch spieletauglich. Der Streaming-Box-Markt bekommt jetzt prominenten Zuwachs: Razer wird demnächst seine erste eigene Streaming-Box Forge TV veröffentlichen.
Den Stein des Anstoßes zu diesem Boom an Android basierten Streaming-Boxen gab ursprünglich Googles Chromecast, das den stinknormalen Fernseher in eine (wenn auch rudimentäre) Streamingzentrale verwandeln und auch das Smartphone um einen externen Bildschirm – beispielsweise für Spiele – erweitern sollte. Kurz nach Veröffentlichung der ersten Details gab es schon erste Ideen für eine kleine Android basierte Spielekonsole: Ouya fuhr einen unerwarteten und extremen Erfolg auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter ein. Ouya ist quasi der Godfather aller Streaming-Boxen, die auch den Anspruch haben für Games geeignet zu sein. Razer will hier nun ein gutes Stück vom (noch) frischen und schmackhaften Kuchen abhaben und bastelte sich eine eigene Streaming-Box: Den Forge TV.
Highend-Ausstattung im Razer Forge TV
Befeuert wird die Box von einem Qualcomm Snapdragon 805 Quadcore mit 2,5GHz und einer Adreno 420 GPU sowie 2GB RAM und ist leistungstechnisch damit in Etwa vergleichbar mit einem Samsung S5 Plus oder dem Motorola Nexus 6. Mit 16GB Speicher ist die Box allerdings relativ mager ausgestattet. Es steht allerdings ein vollwertiger USB3-Anschluss zur Verfügung, man wird demnach sicherlich auch eine externe Festplatte anhängen können. Alle anderen Daten sind mehr oder weniger typisch für die aktuelle TV-Streaming-Kisten: WLAN nach Standard 802.ac (für die Nicht-Nerds unter euch: bis zu 540Mbit sind theoretisch möglich), LAN-Anschluss, Bluetooth 4.1.
Multimedia-Tausendsassa
Selbstredend werden so ziemlich alle Multimedia-Apps aus dem Google App-Store verfügbar sein, Netflix, Amzon Prime Video, SkyGO, Soundcloud, Spotify – all das wird wahrscheinlich funktionieren. Aber das ist bei dieser Box ja eher nebensächlich (okay, kleiner Witz am Rande!) . Razer hat sich schon etwas mehr Gedanken gemacht und hat für diese Box einen eigenen Controller mit dem Namen Serval entwickelt, der sich praktischerweise mit maximal 4 Geräten synchronisieren kann – z.B. mit dem Handy (welches man per Halterung an den Controller klippen kann!), dem PC und eben halt auch mit dem Forge TV. So muss man den Controller nicht ständig neu konfigurieren.
Außerdem können sich auch sowohl Android-Smartphones als auch Apple-Geräte via App mit der Box verbinden und so den jeweiligen Bildschirminhalt auf den TV streamen. Gleiches gilt für PCs, Laptops und Chromebooks. Ein wahrer Tausendsassa, der Forge TV!
PC-Game-auf-TV-Streamer zum Bestpreis
Die Box soll aber nicht nur Android-Games in HD-Qualität liefern können und als Multimediastation dienen. Das eigentliche Highlight ist die Streamingsoftware Razer Cortex: Sie soll PC-Games auf die Box mit ultra-niedriger Latenz und in HD-Auflösung auf den TV beamen können. Besitzt man dann noch das Razer Turret Lapboard, eine vollwertige PC-Gaming-Tastatur mit integriertem „Mousepad“ und beidhändig nutzbare 3500DPI-Maus, dann könnte man so auch im Wohnzimmer ohne größere Probleme eine flotte Runde Call of Duty zocken. So jedenfalls nach der Idee und dem Wunsch von Razer!
Mit dem speziellen Controller, dem Forge TV, der Streamingsoftware Razer Cortex und dem Razer Turret Lapboard soll so ein non-plus-ultra Entertainment-Freizeit-Surfing-Spiele-Erlebnis-Center entstehen und sich so gegen die Platzhirschen im Konsolen-Gaming behaupten. All das zu einem angenehmen Preis: Die Box allein soll unverbindliche 99 Euro, im Bundle mit dem Controller schlappe 149 Euro kosten. Und das Ganze soll noch im ersten Quartal diesen Jahres verfügbar sein.
Wir sagen: Top Idee!
Die Box ist (potentiell) ein Apple-TV/Amazon Fire-TV/*setzhierirgendeinennamenfürirgendeinestreamingboxein*-Killer. Vielleicht bekommen wir ja eine der Boxen in unsere Griffel und testen das Ganze mal auf Herz und Nieren. Einfach nur um zu bestätigen, dass die Box das Potential hat die Multimediastation schlechthin zu werden. Oder um diese News als Mumpitz zu widerlegen.
Doch, was haltet ihr davon? Thumbs up or thumbs down?
Quelle: Razer